Butterkuchen, Kaffee und Minigolf
Oyten. Musik, die rockt, und aktuelle Partykracher servierten die Mushroams am Sonnabend zum Auftakt des Sommerfestes, das am Wochenende in der Oytener Ortsmitte gefeiert wurde. Ponyreiten und Dosenwerfen, Autoscooter und Kettenkarussell blieben indes den Kindern vorbehalten, die am Sonntag mit ihren Eltern über die Festmeile bummelten. Wer am Abend zu tief ins Glas geschaut hatte, konnte dem Kater mit Bratwurst und Fischbrötchen zu Leibe rücken. Gut besucht war die Veranstaltung schon am Vormittag – Bewährtes und Neues stießen dabei auf Interesse und Zuspruch.
Ist die Distanz auch noch so kurz: das Spiel mit der weißen Kugel ist schwieriger als es scheint. Zehn Golfbälle, von Mitarbeitern einer ortsansässigen Bank platziert, galt es über eine schmale Bahn ins höchstens drei Meter entfernte Ziel zu schicken. Ein Verzehrgutschein in Höhe von 50 Euro winkte dem Tagessieger, dem gegen Abend sein Preis überreicht wurde. Kim Brauer bewies derweil auf völlig andere Weise seinen Sinn für Geschicklichkeit. Ziemlich lässig saß der nicht einmal zweijährige Knirps auf dem Rücken eines braungetupften Ponys, den Schnuller fest zwischen den zarten Lippen. Völlig unbeeindruckt von der Größe des Tieres, zog er unter den Augen der Eltern seine Kreise durch das Geviert, gefolgt von der etwas älteren Schwester.
Saubere Fenster und einen klaren Durchblick hingegen versprach ein wortgewandter Händler. Mühelos bearbeitete der Mann mit Fett verschmierte Fenster, die minutenschnell streifenfrei und glänzend daherkamen. Das Schmutzwasser lief dabei in einen integrierten Tank und nicht, wie üblich, auf den Fußboden. Trotz des moderaten Einstiegspreises gingen nur wenige der Haushaltshelfer über den Tisch. Schwamm und Zeitungspapier scheinen bei den Hausfrauen noch immer hoch im Kurs zu stehen.
Denise Eisfeld spart indes auf den Führerschein. Gemeinsam mit ihrer Mutter hatte sich die 16-Jährige überlegt, wie der kostspielige „Lappen“ am besten zu finanzieren sei. Auf breiten Tischen hatte die junge Bremerin Gesellschaftsspiele ausgebreitet, die sie in der Flohmarkt-Ecke zu verschiedenen Preisen anbot. Viele der gepflegten Kartons entstammen dem eigenen Kinderzimmer, andere wiederum von Freunden oder Basaren. „Aus Spielen, die wegen ihres schlechten Zustands nicht mehr zu gebrauchen sind, haben wir Figuren oder Teile gesammelt, die immer dann zum Einsatz kommen, wenn irgendwo etwas fehlt“.
China-Snack hin, Kartoffelpuffer her: Wie auch in den Jahren zuvor fand der Butterkuchen, den Marlies Esselmann und ihre Helfer vom Heimatverein Oyten gebacken hatten, reißenden Absatz. Neben dem Fachwerkdomizil klönten am Nachmittag viele Festbesucher und sammelten in der Sonne neue Kräfte. „Zwei reelle Stücke und Kaffee satt für 3,50 Euro“. Der Erlös fließe in die Vereinskasse, denn „an den Gebäuden gibt es immer was zu tun“.